- 3323 - 1312. November 24. Bei Oppeln. vig. s. Kath. virg. Radslaus, Kustos der dortigen Kirche, giebt dem Altar, welchen er selbst in dieser Kirche zu Ehren des heil. Michael errichtet hat, 3 fränkische Hufen vor der Stadt Oppeln gelegen, welche er von seinem Herrn B(oleslaw), Herzog von Oppeln, im Austausch für sein väterliches Erbe Gorchi (Gorrek bei Oppeln), erworben, und 2 Hufen in Zacrow (Sackrau), welche er als Schenkung des Herzogs Boleslaw besass. Die Bewohner dieser 5 Hufen werden verpflichtet sein, dem jeweiligen Geistlichen des Altars jährlich von der Hure 1 M. böhmischer Groschen zu zahlen, wohingegen sie von allen anderen Diensten und Lasten, auch den herzoglichen, frei sind, wie aus dem von Herzog Boleslaw darüber gegebenen Privilege erhellt (Reg. 2908), aber nicht die 5 andern auch vor der Stadt gelegenen Hufen, welche er dem Altar der heil. Katharina in derselben Kirche gegeben hat, von denen er drei auf ähnliche Weise durch Eintausch von seinem Erbe, die anderen zwei für Geld von seinem Herrn (Herzog Boleslaw) erworben hat, wie seine Urkunden dies besagen. Der Rektor des Altars des heil. Michael soll Subkustos sein und die Angelegenheiten der Kirche auf Befehl des Oppelner Kustos leiten, ferner ist er verpflichtet in jeder Woche drei Messen zu lesen. Bei Vakanz dieser Subkustodie wird die Präsentation beim Breslauer Bischof durch den Kustos von Oppeln erfolgen. Z.: die Herren Thomas Dechant v. Oppeln und Johann Kanonikus daselbst; ferner die Vikare Blaseus, Albert, Nikolaus, Franz, Pribco, Andreas. Or. im Bresl. Staatsarch. Kollegiatstift Oppeln 10; von der Besieglung sind nur noch 3 Einschnitte erhalten, laut Text hingen an der Urk. die Siegel des Dechanten Thomas, des Kanonikus Johann und des Ausstellers. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |